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Mehr InformationenWarnung: Der Versuch, das Stück über Handy / Tablet ohne Kopfhörer oder gute Lautsprecher anzuhören, wird scheitern. Und „mal nebenbei hören“ ebenso.
Um nicht in den Verdacht zu kommen, ich sei vollkommen Richtung gefälliger U-Musik und Easy Listening abgedriftet: Hier von Miles Davis das Stück Funky Tonk, aufgenommen am 5. November 1971 im Wiener Konzerthaus. Veröffentlicht wurde das Konzert erstmals am 31. Juli auf dem Album Lost Septet. Bereits in 2019 ist in ähnlicher Form Lost Quintet erschienen mit Aufnahmen aus dem Jahr 1969.
Das Septet bestand neben Davis aus Gary Bartz (as, ss), Keith Jarrett (p, org), Michael Henderson (b), Ndugu Leon Chancler (dr), Charles Don Alias (perc) und James Mtume Foreman (perc). Studioaufnahmen von der Gruppe in dieser Zusammensetzung gibt es keine, die sieben haben nur zusammen getourt.
Funky Tonk als einziges Stück zu hören, ist nur das halbe Vergnügen (oder, gemessen an der gesamten Spielzeit des Albums: 20% des Vergnügens). Man bekommt in den 1:42 h einen ganz guten Eindruck davon, welcher Meilenstein zur Entwicklung des Jazz Richtung Fusion/Jazz Rock von Miles Davis gesetzt wurde, zu der Zeit noch ohne Fokus auf kommerzielle Verwertbarkeit.
Das mit den Meilensteinen zieht sich durch Davis‘ Karriere. Mit den Alben Kind Of Blue (1959), Bitches Brew (1970), Agharta (1975) und You’re Under Arrest (1985) bekommt man einen ganz guten (wenn auch nicht vollständigen) Eindruck von der Bandbreite, in der er 46 Jahre lang, von 1944 bis 1991, als Musiker gewirkt und die Entwicklung von Musikstilen aktiv beeinflusst hat.