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Mehr InformationenDie Stimme als eigenständiges Instrument, lautmalerisch eingesetzt von Luciano Berio, hier zu hören im 6. Teil des Werkes Cries Of London, vorgestellt vom Ensemble Aedes. Der zeitgenössische Komponist aus Italien, die Interpreten aus Frankreich und das Thema aus England – eine echt europäische Angelegenheit also.
Eigentlich sollte es ein Post zum neuen Album des Ensemble Aedes werden, auf dem sie neuere Chormusik präsentieren (Fauré, Poulenc, Debussy). War ja schon länger versprochen, dass es wieder was „klassisches“ gibt… Und das Album ist wirklich schön.
Dann bin ich aber auf die Aufnahme von Cries of London gestoßen. Das Werk ist zwischen 1974 und 1976 entstanden, ursprünglich für 8 Stimmen geschrieben. Im Ensemble sind 17 Singende aktiv (je 4 SAT, 5 B). Trotz (wegen?) der doppelten Besetzung sehr beeindruckend. Und faszinierend, wie geradlinig das Stück interpretiert ist. Andere Aufnahmen mit originaler Besetzung fand ich weniger gelungen.
Berio gibt in Cries Of London die Stimmung unter Straßenhändlern im alten London wieder. Hört ihr die Glocken, die Straßengeräusche, die Marktschreier? Für Singende echt anspruchsvoll, für Zuhörende (abhängig vom ästhetischen Empfinden) u. U. auch.
Wer mehr von Berio und zeitgenössischer Chormusik hören will: Mal nach Berio A-Ronne suchen. Wem die Cries Of London schon zu anstrengend sind, kann es aber auch lassen :-).