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Mehr InformationenAm 15. Januar neu erschienen: Das Album Painting The Roses von Midnight Sister. Vorher noch nie etwas gehört von denen. Und auch die Suchergebnisse im Internet bringen nicht die „üblichen“ Seiten (bisher gab es wenige Gruppen, zu denen ich keinen Eintrag bei Wikipedia gefunden habe…).
Was die Recherche dann doch ergeben hat: Midnight Sister sind ein Projekt der Künstler*innen Juliana Giraffe und Ari Balouzian, beide tätig in LA. Giraffe auf Musik zu beschränken, wäre wohl zu kurz gesprungen. Musik ist neben Film, Design und Mode nur eines ihrer Betätigungsfelder (einige Projekte macht sie auch gemeinsam mit ihrer Schwester Nick). Balouzian ist als Komponist, Arrangeur, Produzent und Multi-Instrumentalist am Werk.
Auf dem Album präsentieren sie – ja was eigentlich? Irgendwie schon Retro-Pop, Glam-Rock, Disco aus den 1970ern. Manches erinnert entfernt an aufwändige Beatles-Arrangements mit großem Orchester, ein paar Anklänge an Donald Fagen / Steely Dan, ein wenig ELO könnte man auch raushören. Aber keine platten Sound-Zitate, sondern „modern“ und mit eigenem Anspruch produziert. Und dabei erfrischend unperfekt, nicht aseptisch rein.
Doctor Says ist nicht mein Lieblingssong des Albums (den Rang hat Satellite), aber als Gesamtkunstwerk im Video sehr spannend.
Wer sich von diesem Album nicht über jede einzelne seiner gut 42 Minuten Laufzeit bestens unterhalten fühlt, ist selber schuld. Aber Painting The Roses ist nicht nur ein ungeheuer liebevoll zusammengesetztes Klang-Puzzle, sondern auch eine stimmliche Offenbarung: Juliana Giraffes aufregend flexibler Altgesang hält allen Arrangement-Ideen Balouzians stand – dabei klingt sie immer so lässig, wie ihr cooler Divenname erwarten lässt.
Radio Herford, © dpa-infocom, dpa: 210126-99-177568/3